Auf der Suche nach dem Kupferwurm:
1. Digitalmultimeter auf Diodenmesseung stellen ->I- und dann mit dem roten Meßkabel die 3 weissen Eingänge gegen den roten Ausgang (+) (an den das schwarze Meßkabel kommt) messen, es müßte jeweils ein Wert zwischen 600 und 900 mV rauskommen.
2. Jetzt umgekehrt das schwarze Meßkabel an den schwarzen Ausgang (-), hier darf jeweils nix angezeigt werden.
3. Jetzt das schwarze Meßkabel an die jeweiligen 3 weissen Eingänge und das rote Meßkabel an den roten Ausgang (+), es darf wieder jeweils nix anzeigen.
4. Und zu guter Letzt das rote Meßkabel mit dem schwarzen Ausgang (-) verbunden muss wieder jeweils ca. 600 bis 900 mV anzeigen (die Werte sind nicht allzu wichtig - es geht nur darum, ob die 6 Gleichrichter Durchgang haben bzw. richtig sperren).
Sollte das Meßgerät bei einer der Messungen bei 1. nichts oder bei 2. ein Wert oder 3. ein Wert oder 4. nichts anzeigen, ist der Gleichrichter kaputt.
Den kannst Du entweder teuer kaufen oder selber bauen:
Kauf Dir dazu 6 Gleichrichter (Dioden), die viel Strom abkönnen (50V/25A). Die schraubst Du mit Glimmerscheiben, Wärmeleitpaste und isoliert auf ein Kühlblech oder einen Aluwinkel und verdrahtest sie so, dass an jedem weissen Eingang eine Diode in Sperrichtung (Kathode) und eine parallel in Durchgangsrichtung (Anode) verbunden sind. So, jetzt noch die 3 Dioden mit den offenen Anoden verbinden und das schwarze Kabel (-) anlöten und die anderen Kathoden auch verbinden und das rote Kabel (+) anlöten. Nochmal kurz alles durchmessen und nicht vergessen, dass kein Kurzschluß an den Kühlkörper besteht, sonst wird das Teil nach dem Einbau an den Rahmen (ohne Isolierung) Rauchzeichen von sich geben!
Meßwerte:
Gleichrichter die Zweite ...
Auch das noch: Ab sofort gibt es bei Conrad Electronic einen Drehstrom-Brückengleichrichter (25A) zum Spottpreis von 28,- DM. Dieser müßte im Prinzip den originalen (teuren) Gleichrichter ersetzen können, falls dieser mal den Geist aufgibt. Bei Bedarf einfach mal ausprobieren .. P S.: Kühlkörper montieren!
Zu beziehen über: Conrad Electronic, Telefon (09604)40111, Best.Nr 50 20 30-44
Lichtmaschine ohne Kohlen für XS 650
Wer kennt ihn nicht, den ewigen Ärger mit der Lima? Meistens tritt er auf, wenn man mal wieder im Urlaub oder auf einer größeren Tour ist. Die erste unangenehme Erfahrung dieser Art hatte ich vor etwa elf Jahren. Da stand ich mitten in der Türkei, im weiten Nichts und die Kiste war einfach ausgegangen. Ratet mal, was es war? Nach einem Tag des Suchens kam ich zu der Feststellung: Natürlich der Rotor durchgebrannt. Was tun, etwa 4000 km weg von zu Hause und dem Wahnsinn nahe. Nach reiflicher Überlegung faßte ich den Entschluß, doch irgendwie mit der XS nach Hause zu fahren. Aber wie? Ersatzteile schicken zu lassen war unmöglich. Also ging es huckepack in die nächste Stadt. Dort kaufte ich mir ein Ladegerät. Nach einem Tag Batterie aufladen ging es dann wieder auf die Piste, mit auseinandergezogenen Steckern (natürlich bis auf den Zündspulenstrom). Meine weitere Heimreise sah jetzt in etwa so aus: 250 km fahren, dann die Batterie ein paar Stunden laden und danach noch möglichst viele Kilometer herunterreißen, bis es dunkel wurde. Mit einigen Tagen Verspätung habe ich es schließlich doch noch bis nach Hause geschafft. In den nächsten Jahren ist mir noch Ähnliches zugestoßen, z. B. mitten in Athen die Batterie übergekocht (Spannungsregler defekt) usw., usw ...
Wegen dieser unangenehmen Erfahrungen hatte ich die Nase voll von gewickelten Rotoren, Kohlen und mechanischen Spannungsreglern.
Da ich seit mehreren Jahren mit vielen verschiedenen Motorradmarken zu tun habe und einige Teile von der XS in anderen Fabrikaten verwendet habe, kam ich auf die Idee, es einfach umgekehrt zu machen. Nach 2 bis 3 Fehlversuchen war es dann so weit. Die ganzen Teile paßten endlich und es ging ans Ausprobieren. Das Ergebnis war mehr als zufriedenstellend: Genügend Spannung im Standgas und nicht zu viel bei Vollgas.
Die neue Lichtmaschine verfügt über einen Dauermagneten (ohne Kohlen) und einen 3-Phasen-Stator Sie kann trocken oder im ÖI gefahren werden. Der Gleichrichter der XS kann beibehalten werden. Der mechanische Spannungsregler wird durch eine 100 Watt Zenerdiode ersetzt.
Der Vorteil an dieser Zenerdiode ist, daß sie elektronisch arbeitet und einfach mit einem Kabel parallel zur Batterie angeschlossen wird.
Der ganze Umrüstsatz besteht aus einer CNC-gefrästen Grundplatte, 3 Distanzstücken für den Stator einem umgearbeiteten Rotor der auf die Kurbelwelle der XS paßt, und einer Zenerdiode, die zur Spannungsregelung dient: Der Einbau ist sehr einfach und ist mit der Anbauanleitung problemlos zu schaffen.
Bis jetzt habe ich nur gute Erfahrungen mit der Lichtmaschine gemacht, sie arbeitet wartungsfrei und ist bedeutend preiswerter als die Originallichtmaschine. Der ganze Umbau liegt bei ca. 890; DM.
Die Zündanlage habe ich ebenfalls unter die Lupe genommen und einige wesentliche Verbesserungen entwickelt:
Eine Kennfeld-Zündanlage mit 15 verschiedenen Verstellkurven für Chopper, Normalbetrieb, Sportbetrieb usw.
Eine Zündanlage mit nur einem Kontakt für beide Zylinder. Zu diesem einen Kontakt ist ein Transistor parallel geschaltet. Über diesen Transistor läuft nun der Hauptstrom. Der Kontakt dient jetzt nur noch als Schalter und hat daher kaum noch Verschleiß. Das heißt im Klartext, daß die Zündung nur noch ganz selten eingestellt werden muß, weil kein Kontaktfeuer mehr auftritt. Ein Kontakt hält etwa 40000 km. Außerdem ist gewährleistet, daß immer beide Zylinder absolut parallel laufen. Die Originalzündspulen können verwendet werden, oder aber auch eine Doppelzündspule. Diese hat einen geringeren Stromverbrauch und baut eine höhere Zündspannung auf. (Unterbrechernocke u. Transistor ca. 100,- DM, Doppelzündspule ca. 150,- DM)
Gruß Thomas, Burgfeldstc 6, 83026 Rosenheim, Tel. 0 80 31 /6 93 49 oder Werkstatt 0 80 64/14 67
Verbesserung zur Elektronikzündung
Ich habe meine Boyer-Zündung vom XS-Laden in Stuttgart erworben. Der Einbau war leicht. Die Kabel waren anschlußfertig vorbereitet. Mir gefiel aber die Ausführung der Geberplatte nicht, da sie an den Befestigungspunkten keine zusätzliche Verstärkung vorsieht. Ich habe hier zwei große, aber dünne U-Scheiben druntergeschafft. Die Geberplatte verzieht sich schnell, was aber der Funktion keinen Abbruch tut. Ein weiterer Kritikpunkt ist die Einstellerei. Sie soll bei 4000 U/Min geschehen. Das hört sich aber krank an, so daß ich mit dem Hersteller telefonierte. Er sagte mir die Zündung könne auch bei Standgasdrehzahl eingestellt werden. Hier muß der Zündzeitpunkt auf die erste Markierung des Frühzündungsfensters eingestellt werden, ein wichtiger Hinweis, der nicht fehlen sollte, Das Moped lief nach dem Einbau der Zündung ruhiger besonders im Standgas, nahm etwas besser Gas an, ließ sich aber nicht mehr mit dem E-Starter starten, selbst wenn die Bakterie bis kurz vor dem Platzen geladen war. Hier half nun der Einbau einer anderen Zündspule. Ich verwendete eine der KAWA 440 LTD, die grade in der Gruschelkiste lag. Seit dem sind die Startschwierigkeiten (bei E-Start) fast verschwunden.
Ein anderer Effekt hatte mich bei der Boyer-Zündung fast um den Verstand gebracht. Eine der Idioten des Ladegleichrichters hatte gekündigt. Ein Fehler der kaum auffällt, da bei mittlerer bis hoher Drehzahl keine Ausfallerscheinungen direkt zu erkennen sind. Ca. 20 Minuten Stop-and GoBetrieb mit Licht und der Motor stand. Licht aus, E-Starter dreht. also ausreichend Saft da. Denkste. Kickern geht. Die Bakterie mittlerweile etwas erholt und schon brummt die Maschine wieder, bösartiger Art und Weise nur für 5 Minuten, dann wieder Arsch ab. Messen der Bakterie ergab 11,8 Volt bei Licht an, also Bakterie noch gut genug. Bei höherer Drehzahl gemessen, ausreichende Spannungsabgabe der LiMa, also Ladekreis in Ordnung. Weiterfahren und wieder stehen (Stadtverkehr). Raus auf die Piste und kein Fehler
mehr. Nun gut, bei genauer Untersuchung dann festgestellt, Gleichrichter kaputt. Bauteil ersetzt. Nun konnte ich wieder in der Stadt fahren, aber an E-Start war immer noch nicht zu denken. Dann schaute ich mir die Kabel zu den Zündspulen an und entdeckte hier zwei Dioden, die die Zündspulen untereinander entkoppeln. Raus damit, die KAWA-Spule rein (Stereo-Spule, aiso mit zwei Zündkabeln) und seitdem keine Probleme mehr mit der Zündung. Nachteil der ganzen Aktion ist, die Kerzen verschleißen theoretisch schneller da nun die doppelte Funkenzahl gefeuert wird. Das halte ich aber nicht für tragisch.
Insgesamt ist die Boyer-Zündung sehr empfindlich gegen Unterspannung, sie stellt dann mit einem Schlag die Arbeit ein, selbst dann, wenn Nachmessen einen Spannungswert ergibt, der bei Kontaktzündung noch nicht zu Ausfällen führt. Seit ich um diese Schwäche der Boyer-Zündung weiß, habe ich mir eine echte Ladekontrolle geschaltet. Die ist einfach zu basteln. Besorgt euch einen zweiten Gleichrichter und schaltet ihn auf der "Eingangsseite" parallel zum Ladegleichrichter. Vom Ausgang des Gleichrichters zieht ihr eine Leitung bis zum Dreifachstecker am Laderegeler. Eine weitere Leitung zieht ihr vom Ausgang des KILL-Schalters zu einer Lampenfassung. In die Fassung kommt ein Birnchen 12V/3W. (Das wird die Ladekontrolle.) Der Ausgang des Birnchens wird mit dem Ausgang des nachgerüsteten Gleichrichters verbunden. Diese zwei Drähte schafft ihr nun in den Dreifachstecker des Ladereglers. Zieht den querstehenden Stecker aus dem Dreifachgehäuse und ersetzt ihn durch die doppelten Drähte. Nicht den Stecker abpetzen, sondern isolieren. Fertig ist der Lack. Schaltet ihr nun die Zündung an, so werdet ihr merken, daß die Ladekontrolle etwas später als die Leerlaufkontrolle aufleuchtet. Das ist okay und zeigt euch, daß der Umbau funktioniert. Nach dem Anwerfen des Motors erlischt die Ladekontrolle; leuchtet aber wieder wenn die Leerlaufdrehzahl sehr weit absackt. Sollte der Kill-Schalter auf aus stehen, so leuchtet auch die Ladekontrolle nicht. Ihr habt dann zwei Fliegen mit eine Klappe geschlagen. Ihr kontrolliert nun den KILL-Schalter und die LiMa mit einer Lampe. Ihr könnt beim Umbau auch eine Plus direkt vom Zündschloss statt vom Kill-Schalter abnehmen. Die Ladekontrolle funktioniert dann immer noch, aber der Kill-Schalter wird dann nicht mehr überwacht. Sollte das Ladekontrollämpchen ausfallen, bekommt ihr keinen Strom mehr aus der Lima. Bei einer Panne könnt ihr aber nun den isolierten Draht wieder an seinen alten Platz am Laderegler schaffen und der Serienzustand ist wieder hergestellt. Soweit zur Zündung und zur Ladekontrolle.
Tschüs Chris aus Frankfurt
Batterie/Spannung
Hallo, was Neues aus der Tiefe des Kupferwaldes. Bordspannung schwankt schnell zwischen Werten von ca. 15 V bis runter zu 8 V. Spannung bricht unter Last zusammen (Licht an/aus), aber nicht immer. Einhergehend Zündaussetzer, Lichtschwankung usw. Nach langer Suche wurde die nagelneue HG-Batterie entlarvt. Spannung ohne Last 12,5 V, mit kleiner Last (Blinkerbirne) 12,3 V also O:K. Mit hoher Last mal 8 V, mal 12,1 Volt. Spannung bleibt unten nach kurzer hoher Belastung und kehrt nach 1 - 10 Sek. wieder zurück oder bleibt bei 10,5 V hängen. Licht brennt mäßig und plötzlich wieder hell. Batterie ausgebaut und Belastung simuliert. Derselbe Effekt. Nun mal die Batterie hoch belastet, Spannungseinbruch auf 8 V Rückkehr auf 10,5 V. Jetzt die Batterie deutlich auf die Werkbank gestellt, ohne Änderung der Last 12,1 V. Klaro, Batterie kaputt. Noch deutlicher wird der Effekt, wenn die Batterie für ganz kurze Zeit /unter 1 Sek.) kurzgeschlossen wird. Also Achtung, der Kupferwurm beißt auch bei neuen Batterien zu.
Chris
"Batterie Tuning" durch EDTA
Wenn ein Blei-Säure-Akku nicht völlig geladen ist (was oft passiert bei Kurzstreckenverkehr oder einer schwachen Lichtmaschine), kann sich Bleisulfat bilden, das sich auf den Bleiplatten absetzt. Das ist oft genug der einzige Grund, warum der maximale Kurzschlußstrom sinkt, die Kaltstarteigenschaften schlechter werden und die Batterie deswegen ersetzt werden muß.
Die Bleisulfatbildung kann man durch Zugabe von 4 g EDTA (Ethylendiamintetraessigsäure) in Pulverform, gleichmäßig; auf die Batteriezellen verteilt, verhindern und sogar teilweise rückgängig machen. Je früher man das EDTA zugibt, am Besten schon bei der neuen Batterie, desto besser wirkt es. Sicherheitshinweise zu EDTA: Berührung mit Haut und Augen vermeiden. Staub nicht einatmen. Tatsächlich ist EDTA relativ harmlos. Sollte män Hautkontakt damit haben, einfach mit Wasser abwaschen. Man müßte schon einiges davon zu sich nehmen, um Schaden davon zu tragen. Es wird auch als Medikament gegen Schwermetallvergiftungen verabreicht.
Von Phil aus dem Englischen übersetzt, frei nach einem Text, den er bei Frank Egenberger gefunden hat. Er hat es selbst ausprobiert, nachdem die Batterie sträflich vernachlässigt wurde und fast kein Wasser mehr darin war. Die Batterie war und ist nach dem Füllen + EDTA-Zugabe + Laden wie neu. Kosten im ChemieHandel oder in der Apotheke ca. 3,- DM/g.
Phil
Spartip: Steckverbinder
Je 25 Stück Rundstecker Paare, Isohüllen Paare = 100 Teile in der Tüte für 9,90 DM bei Fa. LOUIS. Original Jap. Qualität. Kosten sonst das 5-fache oder mehr!! (65,-) Best.Nr: 10032033
Klaus