von Andreas Wagner Neidig (als Anhang zu dem Text "POLIEREN" von Beate Buckert)
Also alles begann damit, dass ich mich zwar über die schön aufpolierten Teile sehr gefreut habe, aber irgend wann über die zwangsläufig folgenden Rechnungen nicht mehr.
Ein Blick auf die an meiner Maschine noch anstehenden Polierarbeiten ließ schnell erkennen, dass dies aus der Haushaltskasse nicht lang zu tragen war.
Andere Leute fliegen zum Mond, da werde ich doch eine Lösung finden, wie man Polierarbeiten selber machen kann, ohne einen Gehörschaden davon zu tragen und seine Bohrmaschine zu ruinieren.
Bei einem Besuch auf unserem Schrottplatz kam mir die rettende Idee!
Ein Waschmaschinenmotor, ein Schalter, ein Gewindeschneider und etwas Kleinkram (den jeder Schrauber so liegen haben sollte) und schwupp-di-wupp, da steht sie nun und ist mir eine treue Hilfe bei der Aufarbeitung meiner guten alten 447.
Und so wird’s gemacht:
Vom Schrott, der Mülldeponie (der Mülltrennung sei Dank), oder vom Waschmaschinendealer besorgst du dier einen kräftigen funktionstüchtigen Waschmaschinenmotor. Achte darauf, dass man dir den passenden Kondensator dazu gibt da du die Maschine sonst immer "anschieben" mußt!
In die Stirnseite der Motorwelle wird ein zwischen 7,2 und 7,5 mm Durchmesser großes und ca. 1 cm. tiefes Loch gebohrt. Achtung ! Das Loch muß parallel zur Welle, also gerade gebohrt werden, da sonst später die Scheiben nicht rund laufen. Im Zweifel lieber beim Schlosser bohren lassen. Auch sollte die Welle lang genug sein, um später genug Spielraum mit den Werkstücken zu haben. In die Bohrung nun ein 8 mm DIN-Gewinde schneiden.
Der Motor wird nun auf einer festen oder mobilen Unterlage (z.B. einem Stück Bohle) befestigt. Hierzu ist es wieder gut, wenn du die original Lagerbolzen oder andere Befestigungsteile aus der guten alten Waschmaschine mitgenommen hast!
Die Elektrik verkabeln (bitte nur wer davon Ahnung hat!!!), den Kondensator dazwischen nicht vergessen und die ganze Geschichte an einem gut zugänglichen Ort aufstellen.
Die Polierscheiben werden nun auf einer 8mm Schraube zwischen zwei Unterlegscheiben durch eine Mutter fixiert. Die Polierscheiben können nun beliebig auf der Welle getauscht werden.
Bitte laß den Motor immer links herum laufen damit sich die Scheiben nicht aus der Welle drehen!
Ich habe mit dieser Konstruktion bereits diverse Teile auf Hochglanz poliert. Die Kosten für die Maschine lagen bei unter 5,- Euro.
Wer zu so einer "Bastellstunde" keine Lust hat, kann sich ja mal melden. Ich bekomme bestimmt noch mehr von den kleinen Helfern zum laufen.
Viel Spaß und immer schön aufpassen, es kann richtig übel heiß werden!!!