zum Thema Öl: Synthetisches Öl hat den großen Nachteil (wird oft verschwiegen) dass es schlechter die Schmutzteilchen aus dem Öl aufnimmt als das "normale" mineralische Öl. Das merkt man besonders daran, dass dieses Öl nicht so schnell dunkel oder schwarz wird. Ich persönlich ziehe immer das mineralische Öl vor, weil es völlig ausreichend für den normalen Betrieb ist. Man muss mur Markenöle nehmen und keine Billigöle (5 Liter 2,50 €) **. Was das Wechseln angeht: Die 650er hat normalerweise keinen Feinfilter, deshalb schon sollte wirklich jede 3000 km gewechselt werden. Bei Motoren mit Feinfilter (Papierfilter) ist ein Intervall i.d.R. bis 6000 km möglich. Ohne jedoch, leiden darunter Lager, die die Feinstspäne immer mit verarbeiten müssen, das endet in kapitalen Lagerschäden u.a.. Das Kolbenspiel ist normalerweise mit 1/10 mm schon ziemlich ausgereizt, wer mehr fährt, riskiert Kolbenkippen, was sich durch Klappern bemerkbar macht und eine ziemlich unrunde Lauffläche erzeugt, welche man dann mit z.T. 2 Übermaßen oder einer neuen Laufbuchse erkauft.
Und je länger man einen Motor auslutschen lässt, desto schwieriger wird die Instandhaltung.... (Mit neuen Kolbenringen ist es eigentlich nicht getan, da die Rundheit des Zylinders im Verhältnis zum KoRi schon derart abweichen kann, dass es zu Problemen führt)
**Billligöle haben oft als Zumischung einen Altölanteil, der wieder recycled wurde (sonst könnten sie wohl kaum so bbillig sein), sie haben zwar die Normen gerade so geschafft, aber wenn es darauf ankommt, versagen sie oft, da sind frische Öle (keine Mischöle) doch ererheblich im Vorteil. Noname-Öle sind dann zu empfehlen, wenn eh eine Reparatur ansteht, oder man alle 1500 km wechselt oder ziemlich vorsichtig fährt. Billigöle neigen zudem auch mehr zur Ölschlammbildung, was grade bei der XS 650 zu berücksichtigen ist, da sie keinen Feinfilter besitzt. Diese Erfahrung habe ich seit meiner langen Berufserfahrung machen können. Gerade weil es nur noch begrenzt wenig Neuteile gibt, sollte man doch schon auf besseres "Blut" achten.
Claus Schultz
Ölsumpffilterdeckel mit aufschraubbarer Ölfilterpatrone (R4) kühlt die Öltemperatur um ca. 10-20 °C und erleichtert die Reinigung - einfach nur Patrone austauschen!
Bezugsquelle: XS-Shop, Twins-Inn oder direkt bei Kalle Droste
Es gibt von Castrol wunderschöne Classic Blechbehälter mit 20W50-ÖI für: 20,- DM / Liter Es gibt aber auch z. B. Detlef Louis ÖI: Pentosin 2000, 20W50 für: 5,- DM / Liter
Ölsteigeleitung reparieren
Schon häufig habe ich Motoren überholt, bei denen an der Ölsteigleitung der obere Rand der Überwurfmutter durch zu festes Anziehen herausgedrückt worden war.
Das kann wie folgt selbst repariert werden: Leitung ausbauen, in Schraubstock einspannen und oben am Verteiler mit kleiner Gasflamme erhitzen - dabei das obere Teil unter Zug halten.
Sobald das Lot schmilzt, löst sich das obere Teil der Ölleitung. Jetzt alte Mutter abziehen, die Lötstellen säubern, neue Mutter drübertun, etwas neues Lot auftragen und wieder heiß zusammenstecken. Durch das nur mäßige Erhitzen läuft nicht einmal der Chrom blau an. Wenn Ihr die Muttern bei unseren XS-Spezialisten nicht bekommen könnt, kann ich helfen. Ich habe sie aus Edelstahl aus dem Vollen nachdrehen lassen - also kein aufgelöteter Rand oben, der wieder ausbrechen kann. Das gleiche gilt für die Verbindungsschraube vom Motorgehäuse zur Ölsteigleitung. Weil die so schnell gammeln und die flachen Flanken meist schon Schrauberspuren aufweisen, habe ich auch hier Edelstahlersatz nachdrehen lassen.
Ulli Lötzsch
Fernost meets Nahost
Wenn beim Ölwechsel die Ablaßschraube verlorengeht oder sich das Gewinde verabschiedet hat, kann man sich zur Not mit der Standrohrschraube einer MZ 250 Typ ETZ helfen. – Paßt! - Nur fehlt hier der Magnet.
Klatt